Vier Top Tipps gegen den wachsenden Fachkräftemangel in Industrieunternehmen
Veröffentlicht am 6. September 2023 in automation blog
Automatisierung bietet die Möglichkeit, Mitarbeiter zu unterstützen und nicht zu ersetzen
Fehlende Fachkräfte bereiten immer mehr Unternehmen in der weltweiten Fertigung große Sorgen. Finanzielle Anreize und gezielte Qualifizierungsmaßnahmen sollen zwar Abhilfe schaffen, doch es sind weitere innovativere Ansätze erforderlich. Deshalb entscheiden sich viele Hersteller, repetitive, monotone Tätigkeiten zu automatisieren. Die große Frage hierbei: Unterstützt Automatisierung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, oder nimmt sie ihnen Arbeitsplätze weg?
Die Analysten von Reuters haben 2023 einen alarmierenden Trend aufgedeckt: Ein Rekordhoch von 53 Prozent der deutschen Unternehmen hat derzeit Probleme, freie Stellen zu besetzen. Personalmangel, steigende Energiekosten und das Streben nach Klimaneutralität sind zusätzliche Herausforderungen. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Produktion sind innovative Strategien zur Beseitigung des Fachkräftemangels und zur Förderung vorhandener Talente der Schlüssel zum Erfolg.
Die folgenden vier Tipps zeigen, wie sich der Fachkräftemangel mittels Automatisierung beheben und Mitarbeiter effizient unterstützen lassen:
1. Setzen Sie auf integrierte Lösungen, die IT und OT kombinieren
Unternehmen sollten integrierte Lösungen nutzen, die das Fachwissen erfahrener Partner koppeln und Informations- (IT) sowie Betriebstechnologie (OT) integrieren. Dieser Ansatz gewährleistet eine nahtlose Implementierung von Automatisierungstechnologien und maximiert ihr Potenzial, Mitarbeiter von sich wiederholenden Aufgaben zu entlasten. Die Länder der Europäischen Union (EU), die in Sachen Automatisierung zu den Vorreitern gehören, sind gut positioniert, um integrierte Lösungen einzuführen.
Die Zusammenarbeit von OMRON, Nokia und Dassault Systèmes ist ein gutes Beispiel für gelungenen IoT-Einsatz in der Industrie und zeigt eindrücklich, wie kombinierte Expertise autonome Produktionsumgebungen voranbringen kann. Dieser synergetische Ansatz verbindet die 5G Private Wireless-Mobilfunktechnologie von Nokia mit dem Virtual-Twin-Knowhow von Dassault Systèmes und intelligenter Automatisierung von OMRON. Die Partnerschaft der drei Unternehmen verdeutlicht das Potenzial von digitaler Transformation und IoT-basierter Automatisierung für verschiedene Branchen.
2. Bilden Sie Mitarbeiter digital und technisch weiter
Die erfolgreiche Integration von Automatisierungslösungen in traditionellen Unternehmen ist eng verknüpft mit der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die über geeignete digitale und technische Fähigkeiten verfügen. Das Weltwirtschaftsforum prognostizierte 2022, dass bis 2025 die Hälfte aller Mitarbeiter umgeschult werden müssten, um den Anforderungen der Industrie 4.0 und darüber hinaus zu entsprechen. Interessanterweise werden sich bis 2027 mehr als zwei Drittel der entscheidenden Fähigkeiten in aktuellen Stellenanforderungen aufgrund neuer Fertigungsabläufe ändern.
OMRON macht sich für die Förderung der nächsten Generation in der Industrieautomatisierung stark und bleibt dabei seiner Mission treu, einen Beitrag zu einer besseren Gesellschaft zu leisten. So laden wir beispielsweise Kinder und Jugendliche zu Initiativen wie dem Girls' Day ein, organisieren Tage der offenen Tür, kooperieren mit Bildungseinrichtungen und Universitäten, stellen unsere Technologie zur Verfügung und vieles mehr. Unsere Experten bieten zudem Schulungen und Workshops für Studenten. Gleichzeitig unterstützen wir wichtige Bildungs- und Forschungsinitiativen finanziell – ein Beispiel ist das i-bots-Roboterteam in Deutschland. Hinzukommen Spenden an Universitäten und andere Einrichtungen.
3. Es ist nie zu spät, die digitale Reise zu beginnen: Starke Partner bieten Schützenhilfe
Smarte Technologien wie Robotik, Big Data und Cloud Computing, Augmented Reality (AR) und das Internet der Dinge (IoT) können helfen, dem Fachkräftemangel begegnen, indem sie Wertschöpfung und flexible Arbeitsabläufe ermöglichen. Vielen Unternehmen erscheinen diese Trendthemen aber eine Nummer zu große: Wo sollen sie anfangen, um das meiste aus ihnen herauszuholen und gehypte Trends in die Praxis zu führen? Die Zusammenarbeit mit Technologieanbietern, die sich mit Tools wie 5G, Edge-KI oder Datenanalyse auskennen, kann die Implementierung und Nutzung derartiger Technologien deutlich vereinfachen.
Ein Beispiel: Um kosteneffizienter und nachhaltiger zu werden, hat OMRON Automotive Electronics Italien (A.E.I.) die Fertigung von Power- und G8HN-Relais für die Automobilindustrie modernisiert. Durch das von i-BELT Data Services verantwortete Projekt konnte OMRON A.E.I. ein 100-Prozent-Qualitätsziel bei montierten Teilen erreichen. Zudem ist es gelungen, Ausschuss und zusätzliche Kontrollen zu minimieren und so Kosten einzusparen. Die Investition hat sich nach nur einem Jahr amortisiert. Das i-BELT Data Services Team von OMRON hat das Unternehmen bei der Überarbeitung der Fertigungsstrategien mit Hilfe von Datenanalysen für ein intelligentes Echtzeit-Management kritischer prozessbasierter Fehler unterstützt.
4. Fangen Sie klein an, testen und skalieren Sie
Die Einführung von Automatisierungslösungen erfordert sorgfältige Planung. Wenn sie mit kleinen Pilotprojekten beginnen, können Unternehmen die Wirksamkeit und Akzeptanz in ihrem spezifischen Betrieb testen. Ist die Umsetzung erfolgreich, kann sie ausgeweitet werden, um das Wachstum zu beschleunigen und den Fachkräftemangel umfassender zu bekämpfen. Es ist wichtig, die Mitarbeiter von Anfang mit ins Boot zu holen, auf ihre Bedenken einzugehen und ihnen die Vorteile der Automatisierung vor Augen zu führen.
Laut einer aktuellen Studie der International Federation of Robotics aus dem Juli 2023 nehmen Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien und Polen bei der Einführung von Industrierobotern europaweit eine führende Rolle ein. Auf diese Länder entfallen 70 Prozent aller in der EU installierten Roboter im Jahr 2022. Trotz mancher Befürchtungen, dass Automatisierung Jobs koste, zeigt eine 20-Jahres-Studie zur Arbeitsautomatisierung in Deutschland, dass Roboter nicht zu einem Beschäftigungsrückgang führen. Stattdessen verlagern sich Arbeitsaufgaben, wobei Automatisierung bestimmte Prozesse übernimmt, so dass sich die Beschäftigten auf Bereiche konzentrieren können, die menschliches Eingreifen erfordern. Zudem haben Roboter die Belastung durch Nachtschichten verringert, so dass Mitarbeiter nicht länger zu Zeiten arbeiten müssen, die dem Biorhythmus widersprechen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wir können den Fachkräftemangel durch Automatisierungsansätze bekämpfen, die die Effizienz steigern, repetitive Aufgaben reduzieren und Mitarbeiter für sinnvollere Aufgaben befähigen. Durch integrierte Abläufe, digitale Schulungen und innovative Technologien können Unternehmen diese Herausforderung angehen und Wachstum fördern. Die Automatisierung bedroht keine Arbeitsplätze. Sie ist ein Instrument zur Steigerung der Produktivität und des Antriebs für zukunftsorientierte Unternehmen in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels.
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